MIT VOLLDAMPF AUF DIE ALB
Auf halber Strecke zwischen Paris und Wien: Die Geislinger Eisenbahnsteige überwindet hier als „Jahrhundertbauwerk“ seit 175 Jahren ein geografisches Hindernis - nämlich die Schwäbische Alb. Ein bis dahin erstmaliges und ziemlich waghalsiges Projekt. Denn auch noch 50 Jahre nach Erfindung der Eisenbahn waren nie zuvor auf dem europäischen Kontinent Gleise über ein Mittelgebirge geführt worden. Für die Geislinger Steige hatte man sogar eigens eine starke Lokomotive entwickeln müssen.
Gewaltige Dampfkraft war notwendig gewesen - während es heute mit den modernen Zügen eher beschaulich entlang steiler Felsenwände und entlang steiler Hänge auf die Hochfläche geht. Doch die Steige hat trotz der Neubaustrecke über Merklingen nichts von ihrer Faszination verloren. Sie ist weiterhin ein wichtiger internationaler Streckenabschnitt und sogar Teil der viel besungenen „schwäbischen Eisenbahn“.
Wie alles begonnen hat und wie es heute ist, dazu haben der Journalist Manfred Bomm (Eybach) und Eisenbahn-Redakteur Korbinian Fleischer (Reichenbach im Täle) einen 72minütigen Dokumentarfilm mit vielen historischen Aufnahmen gedreht. Zeitzeugen schildern ihr Leben mit der Eisenbahn: Bahnhofsvorsteher, Fahrdienstleiter und Gleisarbeiter. Zu Wort kommen auch Verantwortliche des Gleisbauunternehmens Leonhard Weiss und des Eisenbahn-Modellherstellers Märklin. Gezeigt wird aber auch, was aus der einstigen Geislinger Eisenbahn-Romantik geworden ist.